Musik des Herzens
Arbeit
HRV
Musik
Tiefschlaf
HRV
Musik
REM-Schlaf
HRV
Musik
Michael Ende‘s Buch Momo (1972 verfasst) ist eine visionäre Beschreibung der Welt von heute, am Beispiel eines kleinen italienischen Dorfes in der Nähe von Rom: Finanzhaie („die grauen Herren“) dringen in diese beschauliche Welt ein und bringen die Menschen mit finanziellen Anreizen dazu, dass sie „Zeit sparen“.Aus einem gemütlichen Restaurant wird ein Fast Food Lokal, ein lokaler Märchenerzähler wird Fernsehstar. Trotz oder gerade wegen des Zeitsparens hat niemand mehr Zeit.
Momo, ein junges Streunermädchen, das anderen so gut zuhören kann und in einem alten Amphitheater wohnt, ist der einzige Mensch, der auf diese Falle nicht hereinfällt. Deshalb soll sie von den grauen herren beseitigt werden. Auf ihrer Flucht kommt sie durch die „Niemalsgasse“ ins Haus von Meister Hora, der jedem Menschen seine Zeit zuteilt.Meister Hora führt Momo in einen geheimnisvollen Raum: Eine riesige goldene Kuppel spannt sich über einen kleinen runden See, über den ein Pendel hin und her schwingt. Momo ist fasziniert von der Schönheit der Seerosen, die mit jedem Pendelschlag neu entstehen und beginnt eine wunderbare Musik zu hören, die sie an die Musik erinnert, die sie gelegentlich beim Einschlafen hört.Aus dem traumhaften Raum zurückgekehrt, fragt Momo, wo sie den gewesen sei. Meister Hora antwortet sanft: in deinem eigenen Herzen!
Herzrhythmusflexibilität – Klänge des Herzens
Unser Institut beschäftigt sich seit 33 Jahren mit der Herzrhythmusflexibilität, der Anpassung des Herzschlages an die Erfordernisse anderer Organe. Sie wird auch als „Herzratenvariabilität“ bezeichnet.Das Herz tanzt dabei mit dem Rhythmus des Atems (bei Erholung), des Blutdrucks (bei Konzentration), und der Durchblutung (bei Emotionen).Wir haben diese Schwingungen des Herzschlags, die normalerweise viel zu tief sind, um gehört zu werden, hörbar gemacht. Das funktioniert durch Transponierung: 1 Stunde Herzschlag wird in einer Sekunde abgespielt und dadurch in den Hörbereich des Menschen übertragen. Im Diagramm können Sie den Tanz des Herzens hören: jeweils links im Diagramm bei Arbeit, im Traumschlaf (REM) und im Tiefschlaf.
Arbeit
Herzschlag bei Arbeit klingt wie Rauschen, weil das Herz sich dauernd an neue Situationen anpassen muss und daher kein stabiler Ton (mit einer Frequenz) aufbauen kann.
Traumschlaf
Herzschlag im Traumschlaf klingt wie Rauschen, aber man kann bereits eine tonale Komponente hören, weil die Atmung relativ regelmäßig ist und in der Transponierung als Ton hörbar wird.
Tiefschlaf
Herzschlag im Tiefschlaf klingt am Musikalischsten, man kann gut die tonale Komponente hören, die der regelmäßige Atem erzeugt. In dieser Zeit wird am besten regeneriert, der Organismus beginnt zu klingen. Je tiefer und traumloser der Schlaf, desto reiner der Ton.
Musik aus den Klängen des Herzens
Die Herzrhythmusflexibilität zu verschiedenen Tageszeiten kann auch als Basis für Musik genutzt werden. Ein Musiker, DI Christian Kemp, hat für uns diese Basisschwingungen des Herzschlages als musikalische Elemente in Musikstücken umgesetzt. Das Musikinstrument ist also der Herzschlag, gespielt wird nach Partitur oder in freier Improvisation.
Im Diagramm können Sie die Musik des Herzens hören: jeweils rechts im Diagramm bei Arbeit, im Traumschlaf (REM) und im Tiefschlaf.
Arbeit
Herzschlag bei Arbeit ist nur für Perkussion (Schlagzeug) zu verwenden. Hören Sie ein Perkussionstück, für das als Instrument Ausschnitte aus dem Herzschlag während Tagesarbeit verwendet wurden.
Traumschlaf (REM-Schlaf)
Herzschlag im Traumschlaf klingt wie Rauschen, aber man kann sie Ausschnitte bereits zu einem modern klingenden Stück nach einer Partitur von Johann Sebastian Bach verwenden.
Tiefschlaf (non-REM Schlaf)
Herzschlag im Tiefschlaf klingt am Musikalischsten. Es lässt sich wunderbar ein Canon von J.S.Bach umsetzen.Diese Musik des Herzens klingt wie ferne Stimmen, genau wie Michael Ende es in seinem Roman „Momo“ beschreibt. In dieser Zeit erholt sich der Organismus und beginnt musikalisch zu klingen. Selbstheilungskräfte sind am Werk, wie Novalis schreibt: „Jede Krankheit ein musikalisches Problem, ihre Lösung eine musikalische Auflösung“ (Fragmente und Studien).